- johannesgrill
Garten: Kunst-, Bildungs-& Therapieraum
Warum fühlen wir uns wohl in der Natur?
„Der Mensch ist als Produkt der Evolution ein Teil der Natur. Die größte Zeitspanne innerhalb seiner Geschichte lebte der Mensch unmittelbar in und mit der Natur.“
Der Grazer Marktgarten “Die Zödelei“ will die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten eines Gartens ausnutzen, er soll nicht nur zum Lebensmittelanbau genutzt werden, sondern auch folgende Punkte abdecken:
Auch künstlerische Objekte/Elemente sollen Platz finden
Ein breites Bildungsprogramm rund um Garten und Lebensmittel soll angeboten werden
Es soll ein Platz zum Wohlfühlen geschaffen werden
Kunstgarten:
Sowohl die für die landwirtschaftliche Arbeit notwendigen Infrastrukturen wie auch künstlerische Exponate könnten in der Zödelei ausgestellt werden.
Ein Garten kann als Kunst-, Kultur-& Experimentierraum dienen. Er ist ein Bereich, wo wir uns frei entfalten und unserer Inspiration freien Lauf lassen können. In der Natur gibt es die verschiedensten Farben, Formen, Strukturen und verschiedensten Licht- und Schatteninformationen, die zu einem Kunstwerk beitragen können.
Gärten sollen, wie Gemälde oder Architektur die Vorstellung und den Charakter des Schaffenden darstellen. Es gibt zwei verschiedene Ansätze, um den Garten für künstlerische Aktivitäten zu nutzen:
Einerseits kann man mit Materialien aus der Natur oder Abfällen Kunst und Kunstobjekte schaffen, andererseits kann man die Natur als Inspiration nutzen.
Unter Upcycling versteht man die Wiederverwendung eines Gegenstandes auf neue Weise, ohne dass das Material, aus dem er hergestellt wurde, abgebaut wird (Recycling). Wie man auf der unteren Abbildung sehen kann, ist es möglich einen alten Tisch als Hochbeet zu nutzen oder alte Löffel als Markierungen, wo etwas gepflanzt wurde.

Bildungsgarten:
Die Zödelei will, dass der Garten in Zukunft auch als Bildungs- und Ausbildungsbereich genutzt wird. Erfahrungen mit und in der Natur zu sammeln ist ein wichtiger Teil der persönlichen und sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Gärten können für Schulen und Kindergärten als Ort der Begegnung, Interaktion, Entspannung und der Weiterbildung genutzt werden. Gerade in der heutigen Zeit, im Hinblick auf zukünftige Gesellschaftliche Herausforderungen, ist es nicht schlecht, sich gärtnerisches Knowhow anzueignen. Wenn Kinder und Jugendliche bei der Anlage und Pflege von Gärten beteiligt werden, entwickeln sie ganz von allein ein Umweltbewusstsein. Es können Kurse, Seminare oder Workshops angeboten werden, um die Lernprozesse zu fördern.
Therapiegarten:
In der Zödelei könnte fachlich begleitete Gartenarbeit als entspannende und gesundheitsfördernde Tätigkeit angeboten werden.
Dass das Genießen der Natur, positive Wirkungen auf unseren Körper und Geist hat ist jedem bekannt, Gartentherapie bedient sich dieser Mechanismen.
Gartentherapie ist in vielen Fällen anwendbar, Zielgruppen sind Personen mit psychischen Problemen, ältere Menschen, Menschen mit einer Behinderung, etc. Es braucht nicht unbedingt einen Garten, um therapeutisch aktiv zu sein, auch mit Töpfen oder Balkonkisten kann innerhalb geschlossener Räumlichkeiten sehr viel erreicht werden. Je nach Zielsetzung und Person sind die unterschiedlichsten körperlichen, psychischen oder sozialen Effekte zu erzielen, einige werden folgend genannt:
Rehabilitation und Förderung motorischer Funktionen und Fähigkeiten
Gesteigerte Sinneswahrnehmung
Bessere Schlafqualität
Stressreduktion
Interaktion/Identifikation mit einer Gruppe und der Umgebung
Verbesserung der Kognition, Wahrnehmung und Kreativität
Therapiegärten zeichnen sich durch eine Anpassung für die Benutzer aus. Ein barrierefreies Begehen oder Befahren der Gartenanlage muss möglich sein, wenn mit körperlich beeinträchtigten oder älteren Personen gearbeitet wird. Handläufe, möglichst Rampen statt Stufen, entsprechende Wegbreiten, Hochbeete, die das Arbeiten mit den Pflanzen ermöglichen. Hochbeete können leicht mit Rollstühlen unterfahren werden und ermöglichen somit ein Arbeiten für Rollstuhlfahrer oder ein Arbeiten im Sitzen. Es sollten auch ausreichend und entsprechend gestaltete Sitzplätze vorhanden sein.
Nun sind einige Vorteile der Gartentherapie aufgelistet worden. Nicht nur die medizinischen Gründe sprechen für solche Form von Therapie, sondern auch die sozialen und gesellschaftlichen Gründe sprechen für einen engeren Kontakt mit der Natur.
Unser Markt Garten soll nicht nur zum Lebensmittelanbau genutzt werden, um die Region mit köstlichem Obst und Gemüse zu versorgen. Sondern auch unterschiedlichen Gruppen unserer Gesellschaft die Möglichkeit bieten sich gärtnerisch und künstlerisch auszutoben.
Quellen:
(Sempik, Ninr & Wilcox 2010)
(https://www.kunstraumgarten.at/2022/03/25/naturverbunden/)
(https://kunstgarten.at/about/konzept/)
(https://www.reuters.com/article/us-trends-upcycling-life-idUSTRE58T3HX20090930)
(https://www.oegg.or.at/schwerpunkte/gaertenfuerkinder/)
(https://www.schule.at/bildungsnews/detail/schule-im-garten)
(https://www.gesundheit.gv.at/leben/umwelt/natur/gartentherapie#:~:text=Unter%20dem%20Begriff%20der%20Gartentherapie,den%20Vorgang%20begleiten%20und%20kontrollieren)
(https://www.oegg.or.at/schwerpunkte/gartentherapie/)
(https://cnaonlinenews.com/21-garden-craft-projects-made-out-of-from-old-gardening-tools/?fbclid=IwAR1rQq1jWoSs-XSEJXtlPWrtC234KODtaOie9lXvwbGns-i1rTRLThi3Dw4)