- johannesgrill
Kräuter - Sommer - Genuss
Die fabelhafte Welt der Kräuter
Naturentdecker aufgepasst!
Um die Natur mehr wertzuschätzen, widmen wir diesen Blogpost den Wildkräutern, teils heilsame Kräuter. Wenn man genau hinsieht und sich ein kleines Wissen darüber angeeignet hat, erkennt man sie sofort wieder. Welche Naturlandschaft eignet sich dazu besser als der Grazer Marktgarten “Die Zödelei”. Neben dem Gemüse-, Obst- und Beerenanbau, wird auch eine zahlreiche Anzahl an Kräutern angebaut, um Haushalte in der Umgebung damit direkt und kostengünstig zu beliefern. Zum Teil sollen diese Produkte in Kooperation mit Jugend am Werk auch verarbeitet und veredelt werden.
Doch was zeichnet die wilden Pflanzen aus, was macht sie so besonders?
Im Zuge dieses Blogbeitrags wollen wir mit euch unsere Begeisterung für Wildkräuter teilen.
Im Gegensatz zum gewöhnlichen Obst und Gemüse, sind Wildpflanzen noch etwas Ursprüngliches. Kulturpflanzen wurden mit einem milden Geschmack und auf größere Formen herangezüchtet, wilde Pflanzen weisen eine wilde Power auf!
Kräuter sind Pflanzen, die unser Leben bereichern - egal ob als Nahrungsmittel, in der Medizin oder Therapie, als Kosmetika, als Meditationsobjekt (Duft) oder als Parfüm. Einst hielt man alle Kräuter für Pflanzen, doch bis zum 20. Jahrhundert hat sich die Beziehung zu den Pflanzen in der westlichen Welt stark verschlechtert, manche konnten nicht mal ein Dutzend Kräuter nennen. Heutzutage hat die größere Hinwendung zu Naturheilpflanzen zu einer Wiederbelebung des Interesses an Kräutern geführt.
Es gibt kein Unkraut! Denn diese sogenannten Unkräuter sind unserer Wildkräuter:
Wenn wir essen, soll unser Essen nicht nur gut schmecken, sondern auch noch natürliche Inhaltsstoffe enthalten und möglichst wenig verarbeitet sein. Bei wilden Pflanzen bekommt man viele Inhaltsstoffe wie, Bitterstoffe, Flavonoide, antioxidativ wirkende Anthocyane u.v.m., welche in der konventionellen Nahrung oft nicht mehr in dieser Form vorkommen.
Wildkräuter wachsen dort wo es ihren Bedürfnissen entspricht und ganz natürlich ohne dass wir etwas tun müssen. Es ist praktisch sie zu nutzen, denn sie müssen nicht gelagert werden und stehen uns saisonal, frisch und ernte bereit zu Verfügung, ohne dass wir sie pflegen müssen.
Doch wann sammle ich meine Kräuter, gibt es einen richtigen Zeitpunkt?
Für das oberirdische Kraut ist die beste Erntezeit am Vormittag, an einem sonnigen Tag. Wurzeln am besten im Herbst oder Frühjahr, dort hat die Pflanze ihre Leistung in der Wurzel gebündelt.
Tipps zum Sammeln von Wildpflanzen:
Sammle deine Kräuter nur an Orten, wo du eine Verschmutzung ausschließen kannst. An Straßenrändern, häufig von Hunden begangenen Wegen, auf Weiden, auf gedüngten und gespritzten Flächen sollte besser auf das Sammeln verzichtet werden.
Pflücken nie alle Pflanzen eines Standortes auf einmal, sondern lass einige Pflanzen stehen, um das Fortbestehen des Bestandes zu gewährleisten.
Reiße nicht die ganze Pflanze mit ihren Wurzeln aus, sondern schneide mit einem Messer / Schere nur die gewünschten Pflanzenteile ab, damit sich die Pflanze regenerieren kann.
Achte darauf, dass du keine Pflanzen in Natur- und Pflanzenschutzgebieten pflückst.
Sammeln die Pflanzen in großen steifen Papiersäcken, damit sie nicht zerdrückt werden und sich kein Kondenswasser bilden kann.
Auch in der Stadt ist es möglich, wilde Pflanzen zu entdecken. Im Park, an nahegelegenen Waldrändern, an brachliegenden Stellen …
Wichtig ist eine sichere Bestimmung der Wildpflanzen vor dem Pflücken, denn die Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen ist vorhanden. Das Wissen über Kräuter und gleichzeitig ihre Heilkraft war früher weit verbreitet. Jeder der sich mit dem Wald verbunden fühlt und gerne auf Wiesen herumspaziert kann an einer Kräuterwanderung teilnehmen, um mehr über das Aussehen und die Wirkung der Pflanzen zu erfahren.
Wildkräuter haben um ein Vielfaches mehr an Mineralstoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen als ähnliche Kulturformen, wie in der Tabelle zu sehen ist.

Quelle: Wildgemüse (Nr. 1182), herausgegeben von aid–Infodienst, Bonn, 1982
* je 100 g frische Blätter laut Nährwertrechner
Löwenzahn und Brennnessel sind eine wahrhafte Nährstoffbombe, gegenüber dem Salat. Die oben beschriebenen Details sollten euch dazu auffordern, mehr Wildkräuter zu essen!
Sie bringen ebenso Vielfalt in unsere Küchen. Sie haben um einiges mehr an Aroma, also auch eine geschmackliche Alternative. Bitterstoffe wurden beispielsweise bei vielen Gemüsesorten systematisch herausgezüchtet, betroffen sind unter anderem der Spargel, Gurke, Chicorée, Möhre…
Es gibt keine bessere Zeit für einen Sommersalat mit verschiedensten Kräutern als Jetzt!
Ein wichtiger Punkt, wieso wir Kräuter in der Zödelei anbauen möchten, ist die Beziehung mit der Natur und der Kontakt mit anderen Leuten. Dauerstress ist für viele leider zur Gewohnheit geworden. Die Natur erdet uns, wir müssen aufmerksam durch die Gegend gehen, was wächst rund um uns, wann hat es Saison? An der frischen Luft unterwegs zu sein, bei Gelegenheit Sonne zu tanken, umgeben von Pflanzen - tut einfach dem Körper und der Seele gut. In Zeiten von großer Veränderung, z.B. durch Covid-19, gehen Menschen mehr in sich und wollen sich auf die Suche nach sich selbst machen, der Umgang mit Kräutern kann in dieser Phase der Selbstfindung einen positiven Beitrag leisten.
Quellen:
https://vollwert-blog.de/10-gruende-wildkraeuter-liebe/
Bremness, L. (2010). Handbuch Kräuter: Die besten Pflanzen für Gesundheit Genuss und Lebensfreude. Bassermann Verlag. ISBN: 9783809427070
https://xn--wildemhre-57a.at/category/rezepte/
Fischer, E.v. (2010). Stichwort: Essbare Wildpflanzen. Öko-forum Umweltberatung Luzern.